BWSLAM16 - Finale in Heilbronn
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Wir sind jetzt innerhalb von drei Tagen bei zwei Poetry Slam Veranstaltungen gewesen. Gestern Abend fand im Theater Heilbronn das Finale der Ü20-Meisterschaften statt und wie schon die Auftaktveranstaltung, wurde das Finale von Nektarios Vlachopoulos und Philipp Herold moderiert.
Schon vorm Haupteingang tippte Nektarios Martin von hinten an der Schulter an, grinste und meinte dass Luis weiter ist. Was er uns damit auf die Schnelle sagen wollte, der CSS-Schüler Luis Schulz - Lokalmatador aus Neckarsulm - hatte sich gerade eben im BOXX bei den U20-Meisterschaft erfolgreich gegen seine Konkurrenz durchgesetzt. Gratulation an Luis Schulz.
Am Eingang gab's dann gleich noch den obligatorischen Poetry-Slam-Stempel, wobei dieser tatsächlich das beschrieb, was uns gleich bevorstand "POETRY SLAM".
Die Veranstaltung startete mit ein paar Minuten Verspätung und nahm dann aber sehr schnell an Fahrt auf. Zur Einstimmung wurde als Special Feature der Slampoet und Comedian Sebastian 23 auf die Bühne gebeten, wo er uns auf den Abend einstimmte. Zur Jury wurden willkürlich 10 Leute aus dem Publikum gewählt, die Wertungstafeln erhielten, mit denen sie Noten von 0,0 bis 10 vergeben konnten. Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass damit das Publikum ausgeschlossen wurde, aber nein, das Publikum wurde explizit aufgefordert, die Wertungen auch gleich entsprechend zu kommentieren. Zu niedrige Noten durften ausgebuht und passend hohe Noten mit entsprechendem Applaus belohnt werden. Die jeweils schlechteste und beste Note wurden gestrichen, um die Wertung von der Oma und der Ex-Freundin auszuschließen und anschließend alle Punkte addiert.
Am Vorabend des Finales fanden die beiden Halbfinale in Heilbronn - im Schießhaus und im BOXX - statt. An jedem Halbfinale nahmen zwölf Poeten teil, aber nur vier wurden zum Finale weitergeschickt. Wir hatten also acht Starter und jeder hatte maximal 6 Minuten Zeit um uns von sich zu überzeugen. Die acht Teilnehmer wurden neu in zwei Gruppen aufgeteilt und traten zuerst innerhalb der Gruppe gegeneinander an. Die Gruppengewinner kamen direkt weiter und dann gab es noch einen glücklichen dritten Teilnehmer. Hier ging es um die Punktewertung der Gruppenzweiten.
Bis zur Pause hatten wir also alle Teilnehmer kennengelernt. Martin meinte in der Pause zu mir, dass er gerne etwas mehr gesellschaftskritische Texte gehört hätte. Immerhin zwei der drei Teilnehmer des abschließenden Stechens hatten schon in der Vorrunde ein wenig Gesellschaftskritik geübt. Sylvie Le Bonheur mit ihrem Text über die Legalisierung der Prostitution in Deutschland und Stefan Unser mit seinem Zwiegespräch mit einem Freund in der Straßenbahn über die Gedankenlosigkeit.
Nach der Pause wurde nochmal Sebastian 23 auf die Bühne gebeten und stimmte uns auf das nun folgende Stechen um den Meistertitel ein.
Als Teilnehmer standen nun fest:
- Stefan Unser
- Sylvie Le Bonheur
- Hanz
und sie mussten in aufsteigender Punktewertung gegeneinander antreten.
Stefan Unser brannte mit seinem Text "Indianer" dafür, die Sache wieder beim Namen zu nennen, ihn stören die in Zuckerwatte gebetteten Worte. Er findet wir werden mit den Verweichlichungen in der Sprache ruhiggestellt, schließlich klingt es ja auch besser, wenn man von humanitärer Intervention, anstatt direkt von Krieg spricht. Für seinen Vortrag erhielt er dafür von der Jury ganze 75,0 Punkte.
Sylvie Le Bonheur brachte eine kurze prägnante depressive Autobiographie zum Besten, die ihr 72,7 Punkte einbrachte.
Hanz erzählte zuerst von all den Hochzeiten, zu denen er geht und was er in diesem Zug von Kindern hält und warum er keine eigenen möchte und dass er sich die Taktiken der Kinder (kurze Reime und ganz oft Warum fragen) abgeschaut hat und damit sogar ein über 30 minütiges Bewerbungsgespräch erfolgreich absolviert und damit sogar gleich den Job als wissenschaftlicher Hilfsarbeiter an der Fachhochschule bekam. Er appellierte, dass man nicht über diejenigen Urteilen soll, die keine Kinder wollen, sondern einfach "Warum" fragen soll. Sein Text brachte ihm 74,2 Punkte ein.
Somit wurde auch bei den Ü20 der Lokalmatador Landesmeister. Sylvie Le Bonheur erhielt als Trostpreis eine Flasche Bier, Hanz den Pokal für den Zweitplatzierten und Stefan Unser erhielt den Meisterschaftspokal. Damit ist Stefan Unser für die internationale deutschsprachige Meisterschaft im November in Stuttgart nominiert.
Poetry Slam - BWSLAM16 Heilbronn
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Gestern Abend haben wir uns nach Heilbronn zur Kreissparkasse begeben, sie hat die Räumlichkeit "unter der Pyramide" für die Auftaktveranstaltung der diesjährigen Baden-Württembergischen Poetry Slam Meisterschaften gestellt.
Die Veranstaltung wurde von zwei Meistern ihres Faches moderiert, Nektarios Vlachopoulos und Philipp Herold.
Die Auftaktveranstaltung wich von einem normalen Poetry Slam ein wenig ab. Die Poeten waren nicht auf die üblichen 5 Minuten eingeschränkt und mussten sich auch nicht über den Applaus mit den Mitstreitern messen.
Für die Umrahmung des Programms wurde der Stuttgarter Liedermacher und Slam Poet Nikita Gorbunov eingeladen. Martin und ich haben Nikita schon einmal bei der Heilbronner Lesebühne gesehen und kurz vor der Pause meinte Martin leise zu mir, er hofft dass Nikita seine Blümchen-Nummmer auch hier zum Besten gibt und er hatte Glück.
Auf Grund des Ausfalls einer Slam Poetin ist gestern Abend kurzfristig der Vater des deutschen Poetry Slams eingesprungen, Wolf Hogekamp und er wurde gleich zweimal auf die Bühne gebeten, wobei mir sein zusammengeschnittener Rückblick auf 2015 wie üblich beim Thema Flüchtlinge ziemlich tief unter die Haut ging.
Das Spektrum, das die gestrigen Poeten zum Besten gaben ging von leichter Unterhaltung bis tiefschürfender Erkenntnis und wirtschaftlich-politische Anprangerung.
Die einzige anwesende Slam Poetin und U20-Meisterin der internationalen deutschsprachigen Meisterschaften von 2012, Jule Weber trug zwei Texte vor, ihr erster Text war locker und leicht. Der zweite Text von Jule Weber zeigte sie sehr tiefgründig und selbstreflektierend.
Zum Abschluss wurden auch noch die Bücher der Vortragenden angepriesen, die nach dem Abschluß der Veranstaltung am Tresen neben dem Ausgang von den Autoren verkauft und auch signiert wurden. Die Bücher wurden von den Moderatoren beim Anmoderieren der Autoren auch während der Veranstaltung genannt und dabei kam es dazu, dass die Mitarbeit von Tobias Gralke am Buch "Wenn der Kopf hinausgeht, ganz weit fort" hervorgehoben wurde. Tobias Gralke hat die zum Buch gehörige CD "BRUCH STÜCKE von Menschen mit Demenz" verdichtet, es geht dabei darum, "Wie Menschen mit Demenz das Leben sehen". Dieses Buch hat uns schon bei der sehr kurzen Beschreibung auf der Bühne so angesprochen, dass wir es einfach kaufen mussten.
Alles in allem erneut ein gelungener kurzweiliger Abend unter der Pyramide mit wirklich tollen Darbietungen.
Tulpenfrühling in Backnang
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Eigentlich waren für dieses Wochenende sommerliche Temperaturen vorhergesagt. Als es heute Vormittag tatsächlich den Anschein hatte, dass die Vorhersage doch noch eintrifft, haben wir uns auf den Weg gemacht, um ein wenig die Gegend zu erkunden.
Backnang stand dabei zuerst nicht als Ziel fest, aber es war letztendlich dann eine gute Entscheidung. Das Wetter war trocken, relativ milde und zusätzlich hatte Backnang einen verkaufsoffenen Sonntag und als Veranstaltung den Tulpenfrühling. Ab und zu kam sogar die Sonne heraus, wodurch es dann richtig angenehm wurde.
Im Gegensatz zu vielen anderen Städten, hatten in Backnang übrigens tatsächlich viele Geschäfte offen. Aber selbst ohne offene Geschäfte lohnt Backnang, da es eine wirklich schöne Innenstadt mit vielen alten und prächtigen Gebäuden hat. Durch den Tulpenfrühling war die Stadt auch noch schön mit Tulpen geschmückt! Wir haben uns dann dort ein paar Stunden die Beine vertreten und sind dann gemütlich nach Hause gefahren. Alles in allem ein gelungener Tag!
Kloster Schöntal
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Eigentlich hatten wir den Besuch des Klosters Schöntal schon für Ostermontag geplant, aber nicht nur auf Grund des Wetters haben wir es dann doch nicht gemacht. Dafür passte es heute aber perfekt. Von Osterburken ist es nicht wirklich weit entfernt und das Wetter war super!
Kloster Schöntal gehört neben dem Kloster Maulbronn und dem Kloster Comburg zu den großen Klosteranlagen und ist wie die anderen beiden, ebenfalls sehr sehenswert.
Die Klosterkirche steht dem Besucher im Normalfall offen. Sie ist innen schön hell und sehr prunkvoll gestaltet. Sie sollte bei einem Besuch auf keinen Fall vergessen werden!
Um das Kloster herum gibt es definitiv noch einiges zu sehen, aber das haben wir zeitlich nicht mehr geschafft. Unser erster Eindruck ist aber in jedem Fall sehr positiv!
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